Reiserbohne: 'Wild Gonny'

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Beschreibung

Phaseolus vulgaris 'Wild Gonny'


Diese Reiserbohnensorte punktet mit ihren wunderschönen Samen. Bei frischer Ernte haben sie eine feuerrote Färbung. Die Samen sind sehr gross und deshalb ist diese Sorte bestens als Trockenbohne geeignet. Die Hülsen selbst sind leider mit einem Faden versehen und eignen sich deshalb nicht als grüne Bohne. Die Pflanze wächst wie eine gestauchte Stangenbohne und wird etwa 1,5 Meter hoch


Begriffserklärung:


Grüne Bohne:

Damit sind die ganzen, unreifen Hülsen der Gartenbohne gemeint. Sorten welche als grüne Bohne verwendet werden, sind in der Regel (zumindest im jungen Stadium) fadenlos und lassen sich ganz oder in Stücke geschnitten für Bohnensalate, in Currys, Gemüsepfannen, als Dörrbohnen, Speckbohnen oder auch so als Beilage verwenden. Grüne Bohnen enthalten roh in tiefer Konzentration den Giftstoff Phaseolin, welcher durch Kochen zerstört wird. Rohe Bohnen sind also unbekömmlich und sollten vor dem Konsum immer gut gekocht werden.


Trockenbohne:

Damit sind die fertig ausgereiften, getrockneten Samen der Gartenbohne gemeint. Um sie zu ernten, lässt man die Hülsen so lange an der Pflanze ausreifen, bis sie sich braun verfärben und eintrocknen. Sobald die Hülsen bei Berührung raschelnde Geräusche abgeben, sind sie erntereif. Nun werden sie gepflückt und am besten noch eine Zeit nachgetrocknet. Aus den Hülsen herausgelöst und an einem trockenen vor Schädlingen geschützten Ort sind die Trockenbohnen dann auch eine lang haltbare Konserve. Die bekannteste Form der Trockenbohne sind wohl die grossamigen Borlottibohnen, welche traditionell für Minestrone-Suppen verwendet werden. Vor dem Verzehr lässt man Trockenbohnen für 30 Minuten in Wasser einweichen und kocht sie anschliessend ab, denn in rohem Zustand erhalten sie (wie bei den grünen Bohnen weiter oben erwähnt) den Giftstoff Phaseolin. Trockenbohnen lassen sich auch in allerlei Eintöpfen, Gemüsesuppen, Currys oder Bowls verwenden. Sie sind wie alle Hüsenfrüchte eine sehr gute Quelle für pflanzliche Proteine.



Eine sehr leckere, weitere Verwendungsmöglichkeit der Gartenbohne bieten die ausgepulten, unreifen Samen. Dazu lässt man die Hülsen von Trockenbohnensorten lange an der Pflanze hängen. Geerntet werden die Hülsen dann aber schon kurz bevor sie braun werden, dann sind die Samen in optimaler Genussreife und bereit um ausgepult zu werden. Die Hülsen selber sind zu diesem Zeitpunkt bereits faserig, meist pergamentartig und lassen sich nicht mehr verwenden. Die ausgepulten Samen bieten im Vergleich zu der Trockenbohne den Vorteil, dass sie nicht mehr eingeweicht werden müssen und gleich direkt verarbeitet werden können. Zudem ist der Geschmack von frisch ausgepulten Bohnensamen sehr mild und cremig, schon fast delikat. Auch zu lange hangengebliebene Buschbohnenhülsen lassen sich auspulen. Meistens sind sie leider nicht so ertragreich wie diejenigen von Trockenbohnensorten.


Reiserbohnen sind eine Zwischenform von Busch- und Stangenbohnen. Sie wachsen meist Buschig, machen aber einige rankende Triebe. Insgesamt klettern sie so bis zu 1,5 Meter hoch, also weitaus weniger als Stangenbohnen. Aufgrund ihres gedrungenen Wuchs lassen sie sich sehr gut für die Milpa-Mischkultur mit Mais verwenden. Der Mais dient der Reiserbohne als Klettergerüst und wird im Gegenzug über die Wurzeln mit Stickstoff versorgt. "Normale" Stangenbohnen sind für diese Art von Mischkultur leider meist zu wüchsig und überwuchern den Mais total.

Wer diese Art von Mischkultur nicht ausprobieren will, kann der Reiserbohne aus einigen Ästen und Zweigen ein Kleines Klettergerüst bauen. Alte Holzheinzen sind als Kletterhilfe ebenso bestens geeignet, sie besitzen genau die passende Höhe für Reiserbohnen.


Hülsenfrüchte fixieren mithilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Bodenluft, sie decken ihren Düngerbedarf also sozusagen von selbst. Diese Eigenschaft macht sich auch in der Fruchtfolge sehr nützlich, da der im Boden eingelagerte Stickstoff in den nächsten Gartensaisons für andere, starkzehrende Gewächse verfügbar bleibt. Hülsenfrüchte im allgemeinen benötigen also ausser etwas Kompost keinen zusätzlichen Dünger und wachsen als Schwachzehrer auch an eher mageren Stellen im Gemüsegarten. Bei Hülsenfrüchten und bei Gartenbohnen im speziellen ist jedoch auf einen guten Fruchtwechsel zu achten. Sie sollten nur alle 4 Jahre auf dem selben Beet angebaut werden, sonst ist mit vermehrtem Schädlings- und Krankheitsbefall und somit mit Ernteeinbussen zu rechnen.


Aussaatmethode: Direktsaat

Aussaatzeitpunkt: Nach den letzten Frösten, ab Mitte Mai

Optimale Keimtemperatur: 15-25°C

Saattiefe: Samendick mit Erde abdecken

Lebensdauer: Einjährig

Wuchshöhe: 1-1,5 Meter

Besonderheiten: Reiserbohnen klettern nicht jede Saison gleich hoch. Anhängig von verschiedenen Witterungseinflüssen wachsen sie mal etwas buschiger und bilden ein ander mal etwas mehr kletternde Triebe aus.


Packungsinhalt: Mindestens 20 Samen

Pflanzabstand: Die Packung Reicht für 1-2 Klettertippis oder Holzheinzen

Platzbedarf: 1 Klettertippi oder Holzheinze pro Quadratmeter

Keimfähigkeit: Mindestens 2-3 Jahre

Jegliches Saatgut immer trocken, dunkel, kühl und vor Schädlingen geschützt lagern!